|
Peter McBride Protest - Ein kurzer Nachruf
Vorgeschichte
1992 wurde der wissentlich unbewaffnete Teenager Peter McBride von zwei
Mitgliedern der britischen Armee, James Fisher und Mark Wright, umgebracht.
Sie wurden darauf hin zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach einer Kampagne
der britischen Armee und rechtsgerichteter britischer Medien wurden diese
nach sechs Jahren Haft wieder freigelassen und sind weiterhin Mitglieder
der britischen Armee ("Irish Guards"), stationiert in Deutschland.
Internationaler Protest
Während in den letzten 30 Jahren über 1400 britische Soldaten
wegen Drogenmißbrauch entlassen wurde, scheint, so Vertreter der
Irlandinitiative Heidelberg, die Ermordung eines katholischen Teenagers
von geringerer Bedeutung als dieses Delikt zu sein.
Mit Entsetzen reagierten die Eltern von Peter auf die Entscheidung, dass
die beiden Mörder weiterhin Dienst für die britische Armee leisten
können. Die Mutter, Jean McBride, sagte hierzu Ende November: "Tony
Blair sollte sich schämen. Nächste Woche ist Peters Geburtstag
und falls die glauben ich habe meinen Sohn auf die Welt gebracht, damit
er umgebracht wird, verstehen sie nicht, was es heißt Mutter zu
sein."
Der Sinn Fein-Sprecher Gerry Kelly äußerte: "Diese Männer
wurden dafür belohnt, Nationalisten umgebracht zu haben."
Am Geburtstag von Peter, dem 1. Dezember, wurden darauf hin Proteste auf
internationaler Ebene gegen die, wie sich Paul O'Connor, Sprecher des
Pat Finucane Center, ausdrückte, rassistische Entscheidung durchgeführt.
Der Protest vor dem britischen Konsulat in Frankfurt, wurde von der Irlandinitiative
Heidelberg organisiert. Teilgenommen haben hierbei Mitglieder deutscher
Irlandsolidaritätsgruppen, Amnesty International und Medico International.
Hierbei wurden dem Konsul, Mr. Callway, ein Protestbrief überreicht.
Einem Mitglied wurde ein ca. 20-minütiges Gespräch mit Callway
"erlaubt". Auch in Berlin wurde ein Protestbrief überreicht.
Parallel dazu wurde von der Anwältin Elke Nill im Namen der deutschen
Irlandsolidaritätsgruppen ein Protestbreif an den deutschen Außenminister
weitergegeben. Hierbei wurde argumentiert, dass es nicht ausreicht, wenn
Personen, die sich schwerwiegender Verbrechen schuldig gemacht haben,
bzw. Neo-Nazis, aus der Bundeswehr ausgeschlossen werden. Auch für
britische Soldaten, die in Deutschland Ihren Dienst leisten, muß
die selbe Regelung gelten.
Positives Zeichen von der PDS
Ein ähnliches Schreiben wurde an die im Bundestag vertretenen Parteien
mit der Bitte um Stellungnahme geschickt. Das PDS-Mitglied Jochen Scholz
hat mittlerweile reagiert und bekundet, dass er eine kleine Anfrage zu
diesem Thema an die Bundesregierung stellen wird. Dieser Erfolg ist dem
Engagement der an den Protesten beteiligten Delegation zuzuschreiben.
Für weitere Informationen verweisen wir Euch hiermit an die Irlandinitiative
Heidelberg.
FSF Bamberg/Lichtenfels
|