Zusammenfassung wichtiger Ereignisse vom 05.07 bis 01.08.04
Tod von Joe Cahill
In der oben angegebenen Periode ist der republikanische Veteran Joe Cahill
gestorben.
Joe war einer der Gründer der PIRA nach der Spaltung von der Official
IRA 1969. Er galt als Vaterfigur des irischen Republikanismus und als
wichtiger Wegbereiter des Friedensprozesses.
Joe wurde 1920 in Belfast geboren. Mit 18 trat er der IRA bei. Er wurde
1942 - u.a. zusammen mit Tom Wiliams - zum Tode verurteilt, wurde jedoch
im Zuge eines Amnestieprogramms nach sieben Jahren entlassen. 1973 wurde
er erneut inhaftiert, nachdem er beim Waffenschmuggel erwischt wurde.
Er wurde auf dem Milltown Cemetery in Belfast beerdigt. An seiner Beerdigung
nahmen Tausende teil.
Orange Order
In den aufgeführten Wochen wurde ein Orange Order-Marsch durch das
nationalistische Gebiet Ardoyne gezwungen, was von Republikanern vehememt
kritisiert wurde. Die Sektierer wehten u.a. mit paramilitärischen
Flaggen und beschimpften die Anwohner. Nach massiven Provokationen der
Unionisten entwickelte sich eine Straßenschlacht zwischen den beiden
Fraktionen. Die britische Armee setzte darauf hin u.a. Wasserwerfer ein,
um die Nationlisten zurückzudrängen. Sinn Fein-Politker versuchten
die eskalierende Situation zu beruhigen, dabei wurde Gerr Kelly verletzt.
Sinn Fein kritisierte die Entscheidung der Paradenkommission und das brutale
Voregehen der securocrats. Mittlerweile wurde bekannt, dass die britische
Armee kurz davor war scharf auf die Demonstranten zu schießen.
Europäisches Parlament
In der oben angegeben Periode sind die beiden Sinn Fein-Abgeordneten im
Europäischen Parlament der linken Gruppierung United European Left
and Nordic Green beigetreten.
Der Vorsitzende der Gruppierung Francis Wurtz begrüßte die
Sinn Fein-Entscheidung. Er äußerte: "Sinn Fein-Mitglieder
werden unsere politische Identität als einer der innovativsten und
fortschrittlichsten politischen Gruppierungen im Europäischen Parlament
stärken." Mit den beiden Sinn Fein-Mitgliedern umfasst die Gruppe
momentan 41 Personen.
Collusion
In der angegeben Periode entwickelte sich ein neuer collusion-Skandal
um das
Royal Irish Regiment, welches Teil der britischen Armee ist. Dieses wird
für das verschwinden eines streng geheimen Dokumenes von einer Armeebasis
in Ost Belfast verantwortlich gemacht. Auf dieser Liste sollen sich Informationen
von ca. 400 Personen, darunter viele Republikaner befinden.
Mittlweile hat die UDA verkündet, dass sie im Besitz des Dokumentes
ist.
Unionistischer Terror
Auch in den aufgeführten Wochen kam es wieder zu zahlreichen Übergriffen
durch Unionisten.
So wurde im County Antrim ein Mann von einem loyalistischen Mob durch
ein Fenster geworfen.
In Ballymena wurde das Haus einer katholischen Familie von einer Gruppierung,
die sich Real UDA nannte beschossen.
Weitere Übergriffe gab es u.a. im County Derry, wo das Haus einer
Familie mit Benzinbomen beworfen wurde.
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